Fahrtests & Seniorenzuschläge: Wie Oma & Opa bei der Kfz-Versicherung sparen können

Fahrtests & Seniorenzuschläge: Wie Oma & Opa bei der Kfz-Versicherung sparen können

Forderungen nach verbindlichen Fahrtests für Senioren ab 75 Jahren werden laut. Die Unfallforschung der Versicherer (UDV) sieht hier dringenden Handlungsbedarf. Derweil verlangen einige Versicherer jetzt schon Zuschläge für ältere Kfz-Halter. Es gibt für Oma und Opa trotzdem Möglichkeiten, bei der Kfz-Versicherung zu sparen und dem Seniorenzuschlag ein Schnippchen zu schlagen. Langfristig soll eine Kontrollfahrt für ältere Senioren verpflichtend sein. Die Ergebnisse wollen die Wissenschaftler vertraulich behandeln. Keiner soll im Anschluss seinen Führerschein abgeben müssen. Die Prüfer wollen nur eine Empfehlung zur weiteren Fahrtauglichekeit geben. „Es geht nicht um die Beschneidung der Mobilität, sondern um ihren sicheren Erhalt“, erklärt UDV-Chef Siegfried Brockmann. Grund für die Initiative: Ältere Fahrer sind laut UDV-Statistik zwar nicht in mehr Unfälle verwickelt als jüngere. Allerdings würden Senioren über 75 Jahre die Unfälle überdurchschnittlich oft selbst verursachen. Zudem hätten Versicherer von älteren Autohaltern weit mehr Blechschäden zu regulieren. Außerdem ist heute bereits jeder fünfte Führerscheinbesitzer im Rentenalter. Bis 2030 soll sich die Zahl der 80-jährigen Autofahrer verdreifachen.

Ältere Fahrer zahlen mitunter den doppelten Preis

Versicherungstarife tragen dem längst Rechnung: Fahrer, die über 75 Jahre alt sind, zahlen mitunter doppelt so viel wie Fahrer unter 50 Jahre mit der gleichen Schadenfreiheitsklasse 30. Eine aktuelle Schnellanfrage beim Kfz-Versicherungsrechner Nafi* zeigt, dass ein 80-jähriger alleine bei der Haftpflichtversicherung im Extremfall mehr als doppelt so viel bezahlt wie ein 50-Jähriger. Für gängige Kombinationen mit Teil- und Vollkasko (150 bzw. 300 Euro Selbsbehalt) geht die Schere zwischen Jung und Alt ebenso weit auseinander. Der Seniorenzuschlag wiegt deutlich schwerer als die schadenfreien Jahre. Denn selbst mit 16 Jahren Schadenfreiheit ohne Meldung an die Versicherung hätte der 80-jährige immer noch fast 30 Prozent höhere Versicherungsbeiträge zu bezahlen.

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Grafik: Vergleich der Kosten für Kfz-Haftpflicht und Kombination mit Teilkasko und Vollkasko, bei einem 80 Jährigen, der im Jahr 10.000 km fährt mit Kosten bei höherer Fahrleistung, jüngerem Fahrer sowie jüngerem Fahrer, der einen Älteren mit in die Police aufnimmt. (Quelle: Policen Direkt/ Nafi*)

Es gibt dennoch Möglichkeiten, wie Senioren beim Wechsel der Kfz-Versicherung sparen können. Beispielsweise kann man das Auto an einen Bekannten oder Verwandten verkaufen, der das Auto als Zweitwagen versichert. Hier verlangen Versicherer, dass sämtliche Fahrer angegeben werden. Dadurch steigt dann der Preis mit ziemlicher Sicherheit wieder an. Würde der 50-Jährige aus dem aktuellen Beispiel das Auto für den 80-Jährigen übernehmen, wär dieser Effekt kaum zu spüren. Der ältere Fahrer könnte immer noch 35 Prozent (reine Haftpflicht) bzw. 28 Prozent sparen.

Tipp von Versicherungsexperte Manuel Reil (Policen Direkt):

„Rechnen Sie die Möglichkeiten einfach und schnell mit einem Onlinevergleich durch. Abgesehen von der Variante mit dem Verkauf können Sie bereits sparen, wenn Sie die jährlich gefahrenen Kilometer anpassen.“

Denn meist sind in der Police noch jährliche Distanzen von 10.000 bis 20.000 Kilometer vermerkt. In der Regel fahren Senioren deutlich weniger – erhebliches Sparpotenzial also beim Tarifwechsel. Bei der in der Schnellabfrage verglichenen Vollkasko-Kombination sind das immerhin knapp 19 Prozent – beim Vergleich der günstigsten Tarife. *Schnellberechnung bei pkw.nafiauto.de (Geburtsjahr des zu Versichernden 1936 bzw. 1966; zu versicherndes Auto: Golf 7 HSN/ TSN 600/478; Höchste Schadenfreiheitsklasse bei PLZ-Bereich 7XXXXX; jährliche Fahrleistung 10.000 bzw 20.000 km, Garagenparkplatz im selbstbewohnten Einfamilienhaus; kein weiterer Fahrer (Ausnahme: Berechnung 50 + 80 (BF)); jährliche Zahlweise)

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