Focus Money: Bund der Versicherten rät zum Verkauf der Lebensversicherung

Größere Konsumausgaben und die Altersvorsorge gehörten einer aktuellen Forsa-Umfrage zufolge zu den wichtigsten Sparzielen der Deutschen. Dies gibt bereits einen ersten Hinweis auf die beliebtesten Sparformen: “Bei den Maßnahmen wurden am häufigsten genannt, dass mehr Wert auf die Sicherheit der Anlage gelegt wird“. Demzufolge liegt auch die private Renten- bzw. Lebensversicherung mit 54% nach wie vor unangefochten an der Spitze der beliebtesten Anlageprodukte, gefolgt von der betrieblichen Altersvorsorge und Immobilien. Als interessant kann auch das Ergebnis gelten, dass anders als vermutet, die Finanz- und Eurokrise nicht zu einem geänderten Anlageverhalten geführt hat. Einzige Folge ist der Fokus auf noch mehr Sicherheit. 

Angst vor Börsenprodukten 

45% der Befragten würden laut FORSA keine Geldanlage mehr nutzen, die in direktem Zusammenhang mit der Börse steht. So erklärt sich auch der Einbruch der fondsgebundenen Lebensversicherung mit 43%. Dabei galt die fondsgebundene Police einst als Zukunftskonzept der Lebensversicherung. Der Kunde entscheidet dabei selbst, das Risiko der Kapitalanlage vollständig auf sich zu nehmen. Eine Verzinsungsgarantie gibt es bei der Fondspolice nicht. Bei der fondsgebundenen Versicherung legt nicht die Versicherung das Geld an: Der Kunde tut es selbst. Die Beteiligungen an den Fonds können auch während der Laufzeit gewechselt werden. Der Vorteil: “Mit einer Fondspolice kann sich der Sparer etwas aus den Fängen des Staats befreien“ so Fondspolicenexperte Thomas Leithoff in der FAZ. Das geht jedoch auf Kosten der Sicherheit. Eine fondsgebundene Police sollte daher nicht Bestandteil der Grundversorgung sein, so Leithoff weiter. Begründung: Die Ablaufleistung hängt stark von Zufällen ab, denn die Fondsbeteiligungen haben eine hohe Volatilität. Im ungünstigen Fall können Versicherte schon mal 40% ihres Fondsvermögens verlieren, heißt es in der FAZ weiter. Hinzu kommt: “„Zudem wird eine schlechte Performance oft zusätzlich durch überhöhte Kosten bestraft“, warnt der Versicherungsmakler Carlos Reiss in der selben Zeitung. Manfred Poweleit von map-Report vergleicht Fondspolicen daher mit der klassischen Versicherungsform: “Klassische Policen böten trotz niedriger Zinsen weiterhin Sicherheit. Das sieht offenbar auch der Kunde so; der Anteil der Fondspolicen an Gesamtbestand der Lebensversicherer sank durch das schwache Neugeschäft im vergangenen Jahr auf 16%”, so Poweleit. Fondspolicen sollten daher nur von risikoaffinen Versicherungsnehmern abgeschlossen werden, die auch etwas vom Kapitalmarkt verstehen. Für alle anderen empfiehlt sich eher die klassische Lebensversicherung. 

Bundesgesundheitsminister Bahr: 700,- EUR monatlich für die Lebensversicherung 

Die Fänge des Staates scheint selbst Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr zu fürchten. In einem Interview mit N24 äußerte Bahr Skepsis an der staatlichen Altersvorsorge: “Ich würde einer privaten Vorsorge viel mehr vertrauen als einem Staat, bei dem man nie weiß, was mit dem Geld passiert, das Politiker verwalten. In den Niederlanden zum Beispiel wurde die Pflegeversicherung einfach wieder abgeschafft.”, so der Minister gegenüber dem Sender. Nach seiner privaten Altersvorsorge befragt, gab Bahr zu, um die 700 EUR monatlich für seine private Lebensversicherung und Pflegeversicherung auszugeben. Damit spart der FDP-Politiker auch für seine Zukunft. Denn Lebensversicherungen mit hohen Rückkaufswerten haben auch weiterhin gute Chancen, auf dem Zweitmarkt gute Kaufpreise zu erzielen.

Von 

Wie gut hat Ihnen der Beitrag gefallen?

Bitte bewerten Sie mit 5 Sternen.

Weil Sie den Artikel nützlich fanden...

Folgen Sie uns in den sozialen Medien!

Es tut uns leid, dass dieser Beitrag für Sie nicht hilfreich war.

Gerne würden wir von Ihnen erfahren, was verbessert werden kann.

Wie können wir den Artikel verbessern?

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

POLICEN DIREKT