Wie erwirtschaften die Lebensversicherer eigentlich Rendite?

von Manuel Reil | | Infos, News
Wie erwirtschaften die Lebensversicherer eigentlich Rendite?

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In Energieprojekte investieren: Das geht nur mit einer Lebensversicherung

Dieser Artikel ergründet das sich verändernde Anlageverhalten der Versicherungsgesellschaften vor dem Hintergrund der niedrigen Zinsen und den neuen Eigenkapitalrichtlinien Solvency II.

Niedrige Zinsen machen vielen Anlegern zu schaffen, gerade auch die Versicherer, da deren gesetzlichen Anlagevorschriften keine Risiken zulassen und damit besonders riskante Hochzinspapiere aus dem Anlagespektrum ausscheiden. Hinzu kommen seit Beginn dieses Jahres die gestiegenen Eigenkapitalanforderungen durch Solvency II. Wie aber den Garantiezins erwirtschaften?

Der Versicherungsaufseher der BaFin, Felix Hufeld ist der Auffassung, dass anlässlich der erhöhten Sicherheitsanforderungen durch Solvency II einige kleinere Versicherer in Zukunft verstärkt Probleme damit haben werden, einen Garantiezins zu erwirtschaften. Solvency II drängt die die Versicherer dazu, mehr Eigenkapital aufzubauen. Dies allein stelle aber noch keine akute Gefahr für die Assekuranz dar, so Hufeld. Das Fachmagazin Euro wertete daraufhin selbst BaFin-Daten aus und kam zu dem Schluss, dass kein einziges der untersuchten 77 Unternehmen schlechtere Noten als “befriedigend” bekommt, was darauf hindeutet, dass die kurz- bis mittelfristige Stabilität der Anbieter gewährleistet ist. Wie aber schaffen es die Versicherer, im Niedrigzinsumfeld die Garantiezinsen zu erwirtschaften?

Sind die niedrigen Zinsen politisch gewollt?

Fast jede Mitteilung des GDV zur Kapitalmarktperformance der Lebensversicherer beginnt mit dem Statement, dass das aktuelle Niedrigzinsniveau politisch gewollt sei.  Dass Lebensversicherer es schaffen, auch im Niedrigzinsumfeld eine positive Rendite zu erwirtschaften, wird immer wieder ungläubig registriert, steckt doch ein Großteil des Kapitals in niedrig verzinsten Wertpapieren – ein Widerspruch. GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg von Fürstenwerth erläutert die Strategie der Lebensversicherer: Kern der Anlagestrategie ist dabei vor allem eine breitere Streuung.

So ist der Anteil an Unternehmensanleihen auf rund 9 Prozent gestiegen. Hinzu kommen besicherte Darlehen und Immobilien. Auf diese Weise können die Lebensversicherer stets mehr als den durchschnittlichen Garantiezins erwirtschaften, so Fürstenwerth. Er erläuterte ferner, dass die Versicherer dabei durchaus noch breiter investieren dürfen, als es ihnen gesetzlich vorgeschrieben ist. Fürstenwerth zufolge hätten die Versicherer bewiesen, dass sie mit Risiken umgehen könnten. Fürstenwerth drängt vor diesem Hintergrund auch auf die Öffnung gegenüber neuen Anlagealternativen, wie zum Beispiel im Bereich erneuerbare Energien.

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Kann man der Lebensversicherung noch vertrauen?

Konservative, d.h. sicherheitsorientierte Anleger sollten sich in jedem Fall für eine Lebensversicherung. 800 Milliarden Euro beträgt das Vermögen, das die deutschen Lebensversicherer aktuell für ihre Kunden verwalten. Das Anlageverhalten der Versicherungsgesellschaften ist dabei sehr konservativ.

Zu den bevorzugten Anlagevehikeln gehören dem Versicherungsjournal zufolge Investmentfonds, Pfandbriefe, Schuldverschreibungen, Anlagen bei Kreditinstituten und Darlehen an EWR-Staaten. Damit bedienen die Lebensversicherer hauptsächlich das Interesse extrem risikoaverser Kunden. Einer Umfrage der Gothaer Versicherungen zufolge sind 91,6% der Befragten nicht daran interessiert, ein höheres Risiko bei Ihrer Geldanlage einzugehen. Damit wird die Lebensversicherung zu einem der konservativsten Anlagevehikel, die es auf dem Kapitalmarkt in Deutschland gibt. Für Aktuarwissenschaftler Prof. Jochen Ruß ist die Kapitallebensversicherung daher ideal für konservative Anleger geeignet.

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