Versicherungs-Glossar 

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A

Eine Lebensversicherung wird über einen bestimmten Zeitraum abgeschlossen, an deren Ende die Zahlung einer Ablaufleistung erwartet wird. Die Höhe der Ablaufleistung kann zu Beginn des Versicherungsvertrages noch nicht abgesehen werden, da noch nicht bekannt ist, in welcher Höhe sich die Prämien auf dem Kapitalmarkt verzinsen werden. Die Höhe der Ablaufleistung setzt sich zusammen aus der Garantieverzinsung, den jährlich deklarierten à Überschussbeteiligungen, den endfälligen Schlussüberschüssen, eventuellen Schlussboni und den anteiligen Beteiligungen an den Bewertungsreserven. Der Zweitmarkt für Lebensversicherungen kauft Policen in der Regel mit dem Ziel auf, diese bis zur Endfälligkeit fortzuführen, um somit in den Genuss der Ablaufleistung zu gelangen.

Abschlusskosten entstehen bei Abschluss eines Versicherungsvertrages. Die Kosten unterteilen sich dabei in zwei Arten: Zum einen die eigentlichen Abschlusskosten und zum anderen die Vertriebskosten. Versicherer mit einem Multi-Channel-Vertrieb (also beispielsweise Ausschließlichkeit, Makler, Banken und Direktvertrieb) haben höhere Vertriebskosten als Versicherer, die über weniger Vertriebskanäle verfügen. Die durchschnittlichen Abschlusskosten bei Versicherern im Multi-Channel-Vertrieb beträgt im Schnitt etwa 5,4%. Unternehmen, die sich auf zwei Vertriebskanäle beschränken, können diese Kosten im Schnitt auf 4,5% senken. Das kommt den Versicherten zugute, denn je niedriger die Abschlusskosten ausfallen, desto mehr kann z.B. in die Rückstellungen für Beitragsanpassungen (RfB) fließen. Die Abschlusskosten trägt der Versicherte vor allem in den ersten Jahren nach Vertragsabschluss und wird vom Rückkaufswert abgezogen. In dieser Phase ist die Kündigung einer Lebensversicherung besonders teuer.

Bei Ankauf der Police bleibt die Police samt versicherter Person erhalten und wird in der Regel vom Investor bis zur Endfälligkeit weitergeführt. Der Eigentümerwechsel wird dabei durch eine Abtretung der Police angezeigt, durch die alle Rechte und Pflichten, die aus dem Versicherungsvertrag resultieren, auf den Käufer der Police übergehen. Dies beinhaltet zum Beispiel die Pflicht zur Prämienfortzahlung oder auch das Recht, Änderungen der Zahlungsweise vorzunehmen (z.B. eine Umstellung von der monatlichen auf die jährliche Zahlungsweise).

Die Altersvorsorge wird betrieben, um für das Rentenalter ein Vermögen aufzubauen, aus dem man Einkommen erzielen kann, wenn man sonst keine anderen bzw. ausreichenden Einkünfte mehr hat wie z.B. Erwerbseinkommen.

Der Versicherungsnehmer hat bis zur Abgabe seiner Vertragserklärung die ihm bekannten Gefahrumstände, die für den Entschluss des Versicherers, den Vertrag mit zu schließen, erheblich sind, anzuzeigen. Die erheblichen Umstände hat der Versicherer in Textform abzufragen. Verletzt der Versicherungsnehmer seine Anzeigepflicht, kann der Versicherer vom Vertrag zurücktreten, womit der Versicherungsschutz entfallen kann.

Die Ausbildungsversicherung ist eine besondere Form der Lebensversicherung. Diese wird für die Berufsausbildung der Kinder abgeschlossen. Versichert ist das Leben des Beitragszahlers. In der Regel ein Eltern- oder Großelternteil des Kindes. Sollte der Beitragszahler versterben, so übernimmt die Versicherungsgesellschaft alle zukünftigen Beiträge bis zum vereinbarten Zeitpunkt.

Die Auslandsreisekrankenversicherung bietet weltweiten Versicherungsschutz. In der privaten Krankenversicherung ist der Auslandsreisekrankenschutz oftmals enthalten. Für gesetzlich Versicherte ist die Auslandsreisekrankenversicherung fast schon Pflicht, da sie die Kosten für eine ärztliche Behandlung, Medikamente, evtl. Krankenhausaufenthalte und einen medizinisch notwendigen Rücktransport übernimmt. Wichtig: Sollte vor Reiseantritt eine Behandlung stattgefunden haben, dann werden für diese Beschwerden oder Krankheiten keine Kosten im Ausland übernommen. Sie greift nur bei nicht vorhersehbaren Behandlungen im Ausland.

B

Bund der Versicherten. Er vertritt die Interessen der Versichertengemeinschaft.

Die Beitragsrendite ist die Verzinsung der eingezahlten Beiträge – also inklusive der Anteile für Risiko-, Abschluss- und Verwaltungskosten.

Um bei einer Berufsunfähigkeit durch Krankheit oder Unfall vor schwerwiegenden finanziellen Folgen abgesichert zu sein, kann eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen werden. Diese sichert das monatliche Nettoeinkommen ab und kann auch nur bis zu dieser Summe maximal versichert werden.

Der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung als Zusatzversicherung zu einer Lebensversicherung wird Berufsunfähigkeitszusatzversicherung oder kurz „BUZ“ genannt. Die Berufsunfähigkeitsversicherung wird dann mit Zahlung einer vertraglich vereinbarten Leibrente wirksam, wenn der Versicherungsnehmer durch Krankheit oder Invalidität berufsunfähig wird und somit seiner bisherigen Tätigkeit nicht mehr nachkommen kann. Die Berufsunfähigkeitsversicherung gewinnt zunehmend an Bedeutung, weil Berufsunfähigkeit seit 2001 nicht mehr Bestandteil der gesetzlichen Rentenversicherung ist. Aus Sicht des Zweitmarktes für Lebensversicherungen ist die Berufsunfähigkeitszusatzersicherung von Bedeutung, da diese in der Regel nach Ankauf der Police storniert wird. Versicherte, für die die BUZ eine zentrale Rolle spielt, da sie beispielsweise in Risikoberufen tätig sind, oder bei denen der Abschluss der BUZ schon längere Zeit zurückliegt, sehen sich bei einem eventuellen Neuabschluss mit höheren Mehrkosten konfrontiert. Der Zweitmarkt bietet dafür alternative Ankaufsmöglichkeiten, wie den garantierten Verkauf durch Policencash, bei dem auch nach Ankauf der Police die Berufsunfähigkeitszusatzversicherung erhalten bleibt.

Best-Advice-Beratung ist ein Vertriebskonzept, das als Bestandteil von Corporate Social Responsibility ein Gegenmodell zum rein provisionsorientierten Vertrieb darstellt. Während beim rein provisionsorientierten Vertrieb die Erzielung maximal möglicher Provisionen angestrebt wird, stehen bei der Idee der Best Advice Beratung die Bedürfnisse des Kunden im Mittelpunkt. Dies ist ein nachhaltiges Konzept und soll bewirken, dass eine langfristige Kundenbindung erhalten bleibt. Best-Advice-Beratung ist im Finanzvertrieb gesetzlich vorgeschrieben. Nachhaltige Finanzberatung, die das Best-Advice-Konzept verinnerlicht, legt somit einen stärkeren Fokus auf das Bestandskundenmanagement.    

Bewertungsreserven entstehen, wenn der aktuelle Marktwert einer Kapitalanlage ihren Buchert übersteigt. Aufgrund des kaufmännischen Niederstwertprinzips ist der Buchwert einer Kapitalanlage in der Regel der ursprüngliche Kaufpreis, gegebenenfalls vermindert um Abschreibungen. Bewertungsreserven stellen einen Ausgleich für Marktschwankungen dar und tragen dazu bei, Versicherer vor Kapitalmarktrisiken zu schützen. Die Beteiligung der Versicherungsnehmer an den Bewertungsreserven ist im Versicherungsvertragsgesetz (VVG) gesetzlich geregelt.    

Versicherungsnehmer können in den Sparten Unfall-, Renten- oder Lebensversicherungen bei Vertragsabschluss oder auch während der Laufzeit des Vertrages eine Bezugsberechtigung für die versicherten Leistungen festlegen. Diese kann wahlweise widerruflich oder unwiderruflich sein. Sollte eine unwiderrufliche Bezugsberechtigung bei dem Versicherer eingetragen sein, kann diese nur mit Zustimmung des Bezugsberechtigten geändert werden.

Bundesverband Vermögensanlagen im Zweitmarkt für Lebensversicherungen. Er vertritt die Interessen Marktteilnehmer im Zweitmart für Lebensversicherungen. Mit Aufstellung von Qualitätsrichtlinien für den Ankauf von Lebensversicherungen schafft der BVZL eine einheitliche Grundlage zur Verbraucherorientierung. So streben im BVZL organisierte Ankäufer gemäß den Richtlinien in der Mehrheit der Fälle keine Kündigung der angekauften Policen an – sondern sind an der Wert erhaltenden Fortführung der Lebensversicherungen interessiert. Ausgenommen sind dabei die Fondsgebundenen Lebensversicherungen, für die gesonderte Ankaufskriterien gelten. Diese nachhaltige Ausrichtung äußert sich auch in der Vermittlerfunktion zwischen den Interessen des Erst- und Zweitmarktes.    

C

Unter „Corporta Social Responsibility“ oder kurz „CSR“ versteht man die aus dem Geschäftsbetrieb heraus wahrgenommene gesellschaftliche Verantwortung, die sich in einem nachhaltigen Unternehmensprozess niederschlägt. Dabei sollten ökonomische, ökologische und soziale Verantwortung im Einklang miteinander stehen. Im Mittelpunkt von CSR steht die Stakeholderverantwortung, wonach beim Unternehmensprozess die Interessen aller Anspruchsgruppen wahrgenommen werden müssen, ohne dabei die Interessen Dritter zu verletzen. Der Zweitmarkt für Lebensversicherungen ist anhand von CSR-Prinzipien aufgestellt. Hier werden die Werte von fünf Anspruchsgruppen bedient: Versicherte, Vermittler, Versicherer, Investoren und die Versichertengemeinschaft.  

E

Das Endalter ist das Alter des Versicherten bei Ablauf des Vertrages. Grundsätzlich ist das Endalter frei wählbar. In der Lebens- und der Rentenversicherung kann das gewählte Endalter steuerliche Auswirkungen haben.

Eranos, altgriechisch für „Freundschaftsmahl“ war die Bezeichnung von Vereinen, die sich ab dem 6. Jh v. Chr. in Athen herausgebildet hatten. Sie hatten bald die Funktion eines Kreditvereins und dienten der Versorgung Bedürftiger. Die Eranos-Vereine gelten als Grundlage des Versicherungsgedankens.

Der Erlebensfall ist in der Lebensversicherung der Fall, bei dem die versicherte Person den regulären Vertragsablauf erlebt.

F

Versicherungsschutz besteht für die Beschädigung des versicherten Fahrrades durch Raub, Diebstahl, Brand, Blitzschlag, Explosion oder Unfälle aller Art. Es besteht die Möglichkeit, auf Basis des Zeit- oder Neuwertes Versicherungsschutz zu erhalten. Oftmals wird die Fahrradversicherung gemeinsam mit einer Unfall- und Haftpflichtversicherung abgeschlossen. Oft wird sie auch im Rahmen einer Hausratversicherung mitversichert.

Die Feuerversicherung sichert die Gefahren von Brand, Blitzschlag, Explosion und Absturz von Luftfahrzeugen ab. Für den privaten Bereich ist das Feuerrisiko in der Hausrat- und der Wohngebäudeversicherung abgedeckt. Bedeutsam ist die Feuerversicherung auch für industrielle, gewerbliche und landwirtschaftliche Feuerrisiken.

Im Unterschied zur verzinsten Kapitallebensversicherung folgt die Wertentwicklung der fondsgebundenen Police der Wertentwicklung der darin gehaltenen Fondsbeteiligungen. Die Wertentwicklung von Fondsbeteiligungen lässt sich nicht verlässlich prognostizieren. Entsprechend können diese Verträge auf dem Zweitmarkt nicht über dem Rückkaufswert angekauft werden. Allerdings kann der Verkauf auf dem Zweitmarkt auch für Fondspolicen aus steuerlichen Gründen sinnvoll sein, da der Verkauf einer Lebensversicherung anderen Besteuerungsgrundlagen unterliegt als die Kündigung. Zudem kann eine Fondsgebundene Lebensversicherung auch beliehen werden ( Policenkredit).

G

Eigentlich: Höchstrechnungszins. Der Höchstrechnungszins wird auf Grundlage der durchschnittlichen Umlaufrendite von 10-jährigen AAA-gerateten Staatsanleihen aus dem Euro-Währungsgebiet ermittelt. Laut dem § 65 des Versicherungsaufsichtsgesetzes(VAG) darf der Rechnungszins höchstens 60 % der durchschnittlichen Rendite dieser zehnjährigen Staatsanleihen betragen. Die endgültige Entscheidung über eine Veränderung der Höhe dieses Zinssatzes trifft aber das Bundesministerium der Finanzen, das den Höchstrechnungszins in einer Verordnung festlegt. Durch den Höchstrechnungszins wird die Verzinsung der Deckungsrückstellungen begrenzt, damit die Versicherungsgesellschaften ihren Kunden nur Leistungen garantieren können, die sie auch in Zeiten niedrigerer Verzinsung mit ausreichend finanzieller Vorsorge gut erfüllen können. Der Zweitmarkt für Lebensversicherungen bietet den Vorteil, dass dort auch ältere Policen mit einer höheren Garantieverzinsung als Direktinvestment angeboten werden, was der Zweitmarktpolice im Rahmen von Policeninvest eine zusätzliche Attraktivität gegenüber dem Neuabschluss von Lebensversicherungen verleiht. Im Zuge der europäischen Solvency II-Regelung soll die Institution des Höchstrechnungszinses zum 1. Januar 2016 abgeschafft werden. Stattdessen soll dann die Regelung gelten, dass der Versicherer für seine Zinsgarantien selbst Rücklagen schaffen muss.

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft. Er vertritt die wirtschaftlichen Interessen der Versicherungsunternehmen.

Die Gesamtverzinsung der Lebensversicherung setzt sich aus dem Garantiezins, den jährlichen Überschussbeteiligungen, den Schlussüberschussanteilen und den Beteiligungen aus den Bewertungsreserven zusammen. Der Zweitmarkt prognostiziert die Gesamtverzinsung bei Ankauf der Police und errechnet auf dieser Grundlage den Mehrerlös über Rückkaufswert zum Zeitpunkt des Verkaufs der Police.

Unter geschlossenen Fonds versteht man Gesellschaften, an denen sich Investoren innerhalb eines festgelegten Platzierungszeitraums beteiligen, um gemeinsam eine einmalige Investition mit begrenzter Laufzeit zu tätigen (unternehmerische Beteiligung). In der Regel geschieht dies mit dem Ziel, Erträge in Form von jährlichen Ausschüttungen zu erwirtschaften. Die am stärksten verbreiteten Anlagekategorien deutscher geschlossener Fonds waren traditionell Immobilien und Schiffe. Aber auch Energieanlagen, Flugzeuge, Infrastrukturprojekte oder bestehende Lebensversicherungen sind Assetklassen, in die geschlossene Fonds investieren. Zusätzlich zum Kapital der Anleger wird oftmals weiteres Fremdkapital aufgenommen. Die Rechtsform der geschlossenen Fonds ist üblicherweise die Kommanditgesellschaft mit beschränkter Haftung. Beteiligungen an geschlossenen Fonds können teilweise auf einem Zweitmarkt, z.B. über  Fondsdirekt gehandelt werden. Aus Anlegersicht ist die Beteiligung an einem geschlossenen Fonds eine unternehmerische Beteiligung, die entsprechend immer auch das Risiko eines Totalverlusts beinhaltet.

Bei Personenversicherungen führt der Versicherer in der Regel eine Gesundheitsprüfung durch. Dies ist z.B. der Fall in der:

  • Berufsunfähigkeitsversicherung
  • Erwerbsunfähigkeitsversicherung
  • Pflegerentenversicherung
  • Lebensversicherung
  • Private Krankenversicherung
  • Krankenzusatzversicherung

Die Gesundheitsprüfung erfolgt zunächst mittels der im Versicherungsantrag gestellten Gesundheitsfragen. Nach diesen beurteilt der Versicherer das zu tragende Risiko. Der Versicherer kann aufgrund der Erkenntnisse den Antrag ablehnen, einen Beitragszuschlag ansetzen oder auch bestimmte Leistungen vertraglich ausschließen. Je nach Höhe der Absicherung ist kann auch eine ärztliche Untersuchung oder die Vorlage eines aktuellen ärztlichen Attestes für den Abschluss der Vertrages notwendig sein.

Die Gewässerschaden- Haftpflichtversicherung versichert den Betreiber bzw. Inhaber von Anlagen wie z.B. Öltanks gegen einen Gewässerschaden durch die Anlage ab. Im Wasserhaushaltsgesetz (WHG) sieht § 89 Abs. 2 eine verschuldensunabhängige Haftung des Betreibers einer Anlage für Personen-, Sach-, und Vermögensschäden Dritter vor.

Die Gliedertaxe ist der privaten Unfallversicherung zuzuordnen, sie beziffert den jeweils zu berücksichtigenden Invaliditätsgrad bei dem Verlust oder bei vollständiger Gebrauchsunfähigkeit von Gliedmaßen und Sinnesorganen. Für bestimmte Berufsgruppen werden oftmals verbesserte Gliedertaxen angeboten.

Grobe Fahrlässigkeit liegt vor, wenn die im Verkehr erforderliche Sorgfalt in besonders schwerem Maße verletzt worden ist, d.h. wenn schon einfache und nächstgelegene Überlegungen nicht angestellt wurden und dasjenige nicht beachtet wurde, was im gegebenen Fall jeder Person klar sein musste.

H

Zur Hauptfälligkeit wird die Jahresprämie fällig. Auch kann zu diesem Termin der Versicherungsvertrag gekündigt werden.

Die Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung deckt Risiken aus z.B. Vermietung von Räumen, (Eigentums-) Wohnungen oder Häusern ab. Ein klassisches Beispiel: Vom Dach eines Mehrfamilienhauses wurden nach einem Sturm mehrere Dachziegel auf die Straße geweht und beschädigen KFZ. Die KFZ-Besitzer machen die Schäden beim Gebäudeeigentümer geltend.

Die Hausratversicherung deckt folgende Gefahren ab: Brand, Blitzschlag, Explosion, Implosion und Absturz von Luftfahrzeugen, Einbruchdiebstahl, Raub, und Vandalismus, Leitungswasser, Rohrbruch und Frost, Sturm und Hagel. Wichtig: Die Hausratversicherung ist eine Neu- und eine Vollwertversicherung. Die Versicherungssumme muss dem Wiederbeschaffungspreis gleicher neuer Sachen entsprechen, um ausreichend Versicherungsschutz zu haben. Ein Unterversicherungsverzicht ist in der Regel möglich, wenn eine bestimmte Versicherungssumme je Quadratmeter Wohnfläche vereinbart wird.

I

Wenn Ihre Versicherung auf dem neuesten Stand bleiben soll, wählen Sie eine Sorglos-Variante inklusive Innovationsklausel. In der Regel erweitern Versicherer ihre Vertragsbedingungen über die Zeit. Mit einer Innovationsklausel profitieren Sie mit Ihrem alten Vertrag mit. Werden die Bedingungen zu Ihrem Vorteil geändert, gelten diese neue Bedingungen auch für ihren Vertrag.

K

Die Kapitalertragssteuer bei Kapitalversicherungen fällt in der Regel an, wenn die Laufzeit des Vertrages weniger als 12 Jahre beträgt. Wird der Vertrag vor Ablauf der 12 Jahre gekündigt, so wird die Kapitalertragsteuer vom Versicherer einbehalten und an das zuständige Finanzamt abgeführt.

Die kapitalbildende Lebensversicherung sieht Leistungen sowohl im Todes-, als auch im Erlebensfall vor und verbindet damit den Versicherungsgedanken mit einer Ansparleistung. Für die Absicherung des Todesfallrisikos steht die Zahlung einer vertraglich vereinbarten Versicherungssumme zur Verfügung. Der Erlebensfall ist hingegen an eine bestimmte Vertragslaufzeit von geknüpft (in der Regel beträgt die Vertragsdauer 12, 20 oder 30 Jahre). Die in die Kapitallebensversicherung eingezahlten Prämien werden zinsbringend auf dem Kapitalmarkt angelegt. Die daraus entstehenden  Nettogewinne werden zu mindestens 90% den Versicherungsnehmern gutgeschrieben, während aus dem Rest die Eigenkapitalsbasis für die Risikovorsorge gebildet wird. Tritt der Erlebensfall bei Laufzeitende ein, kommt es zur Auszahlung des Rückkaufswertes, der sich bei Vertragsende aus der Garantieverzinsung der gezahlten Beiträge, den jährlichen Überschussbeteiligungen, den Schlussüberschussanteilen und der Beteiligung an den  Bewertungsreserven ergibt. Über den  Zweitmarkt können Versicherungsnehmer Ihre Lebensversicherung verkaufen, sofern der Rückkaufswert mindestens 10.000 Euro beträgt. Für den Policenverkäufer bietet sich dabei die Möglichkeit, einen Mehrerlös gegenüber dem Rückkaufswert zu erzielen, den er bei einer  Kündigung der Police erhalten würde. Außerdem bleibt ein Resttodesfallschutz erhalten, solange die Police weitergeführt wird.

Die Kaskoversicherung ist die Sammelbezeichnung für die Versicherung von Wasser-, Luft-, Land- und Weltraumfahrzeugen gegen Beschädigung, Zerstörung oder Verlust. Unterschieden werden in der Transportversicherung die Seekaskoversicherung, Flusskaskoversicherung, Wassersportkaskoversicherung, Landkaskoversicherung sowie Luftkaskoversicherung.

Jedes KFZ muss nach dem Pflichtversicherungsgesetz haftpflichtversichert sein. Die KFZ-Haftpflichtversicherung muss mindestens die gesetzlichen Mindestdeckungssumme von 7,5 Mio. Euro für Personen- und 1,12 Mio. Euro für Sach- sowie 50.000 Euro für Vermögensschäden absichern.

Zusätzlich zur KFZ- Haftpflichtversicherung kann der Halter eines Kfz eine Kasko, Insassen- oder Schutzbriefversicherung abschließen.

Die Krankenhaustagegeldversicherung zahlt für jeden Tag, den der Versicherte sich in einem Krankenhaus aufhalten muss, einen vereinbarten Geldbetrag. Dieser wird ohne Kostennachweis gezahlt und ist steuerfrei.

Die Krankenhaustagegeldversicherung sichert eine Arbeitsunfähigkeit ab, die über die sechs Wochen hinaus geht. Sie sichert das Einkommen und die persönlichen Verpflichtungen ab.

Bei vorzeitiger Kündigung der Lebensversicherung zieht das Versicherungsunternehmen Kündigungsgebühren vom Rückkaufswert ab, was in der Regel zu Verlusten und zum Teil auch zu negativen Sparergebnissen für den Versicherungsnehmer führen kann. Verbraucherschützer und Verbände, wie beispielsweise der  Bund der Versicherten raten daher regelmäßig von der vorzeitigen Vertragskündigung ab und empfehlen stattdessen den Verkauf der Police auf dem Zweitmarkt für Lebensversicherungen.

L

Die Lebensversicherung sichert das Todesfallrisiko des Versicherten ab. Neben der reinen Risikolebensversicherung, die ausschließlich eine Zahlung im Schadensfall vorsieht, gibt es auch Lebensversicherungen, die mit Ansparleistungen verbunden sind. Zu den zwei wichtigsten Arten zählt dabei die  Kapitallebensversicherung und die  Fondsgebundene Lebensversicherung. Außerdem können zusammen mit der Lebensversicherung weitere Zusatzversicherungen, wie z.B. die  Berufsunfähigkeitszusatzversicherung abgeschlossen werden. Laut einer von TNS Opinion & Social im September 2011 durchgeführten und von der EU-Kommission in Auftrag gegebenen Studie „Retail Financial Sercices“ besitzen 34% der Deutschen mindestens eine Lebensversicherung. Der EU-Durchschnitt liegt bei 31%. Spitzenreiter ist Schweden mit einer Abdeckung von 60% der Bevölkerung: Einen  Zweitmarkt für Lebensversicherungen gibt es nur in drei europäischen Ländern: Großbritannien, Österreich und Deutschland. Darüber hinaus sind Zweitmärkte für Lebensversicherungen in den USA und in Australien von Bedeutung.

M

Gesetzlich und vertraglich geregeltes Verfahren, nach dessen Durchführung der Versicherungsnehmer im Fall des Zahlungsverzugs den vertraglich vereinbarten Versicherungsschutz einbüßt.

Die Mallorca- Police erhöht die Deckungssumme für Haftpflichtschäden durch Mietwagenfahrten im europäischen Ausland auf die in Deutschland gesetzlich vorgeschriebenen Deckungssummen. Die Mallorca- Police deckt keine Schäden am Mietwagen ab! Hier ist darauf zu achten, dass der Mietwagen auch vollkasko-/ teilkaskoversichert wird.

Die seit 2008 geltende Regelung schreibt den Versicherern vor, welche Beträge sie den  Rückstellungen für Beitragsrückerstattung (RfB) zuzuführen haben. Seit 2015 gilt in diesem Zusammenhang auch eine Veröffentlichungspflicht, nach der Versicherer sowohl die Höhe und Herkunft der Ertragsquellen, als auch die Höhe und Art der Verwendung der Einkünfte auf frei zugänglichen Quellen zu benennen haben.

N

Ein nachhaltiges Investment ist eine nach dem Stakeholderkonzept ausgerichtete Anlagestrategie, die an einer möglichst langfristigen Wertentwicklung orientiert ist, wobei keine Anspruchsgruppe im Investmentumfeld benachteiligt werden darf. Nachhaltiges Investment ist nicht nur die ökonomische Ausrichtung von  Corporate Social Responsibility, sondern es sollten dabei auch ökologische und sozial motivierte Interessen berücksichtigen werden. Der  Zweitmarkt für Lebensversicherungenist deshalb für ein nachhaltiges Investment geeignet, da hier der langfristige Werterhalt der Lebensversicherung besondere Berücksichtigung findet. Zudem werden die Interessen aller Anspruchsgruppen berücksichtigt. Versicherungsnehmer, die Ihre Police nicht kündigen wollen, aber trotzdem Liquidität benötigen, finden auf dem Zweitmarkt eine geeignete Alternative. Mit Verkauf der Police erzielen Sie Mehrerlöse gegenüber der Auszahlung vom Versicherungsunternehmen bei Kündigung. Zusätzlich bleibt Ihnen in der Regel ein Rest-Versicherungsschutz erhalten, der dem Versicherungsnehmer bei Kündigung auf jeden Fall entgangen wäre.

Der Begriff Nachhaltigkeit ist eine Erfindung des deutschen Forstwirtes Hanns Carl von Carlowitz. Dieser hatte 1713 ein Buch mit dem Titel: “Haußwirthliche Nachricht und Naturmäßige Anweisung zur Wilden Baum-Zucht” veröffentlicht. Darin fordert er eine nachhaltige Nutzung des sächsischen Holzbestandes, und zwar so, dass es dauerhaft – also nachhaltig – zur Verfügung steht. Carlowitz liefert dazu ein Gleichnis: “Der Kaiser fragt einen Bauern, warum er Bäume pflanze, die er selbst nicht mehr nutzen werde. Dieser antwortet, er tue es Gott und den Nachkommen zum Gefallen”. In ähnlicher Weise wird der Nachhaltigkeitsbegriff auch im  Zweitmarkt für Lebensversicherungen verwendet: Der Versicherte erhält den Rückkaufswert seiner Police – zusammen mit einem Mehrerlös der sich aus der Fortführung der Police in der Zukunft ergibt, ausgezahlt. Dafür führt der Ankäufer die Police weiter – und ein beitragsfreier Versicherungsschutz bleibt bestehen. Bei einer vorzeitigen  Kündigung würde hingegen Geld aus dem Anlageuniversum der Versichertengemeinschaft entnommen werden. Hintergrund des Nachhaltigkeitskonzeptes ist, dass man die Wertschöpfung durch eine langfristige Orientierung erreicht. Nachhaltigkeit ist Bestandteil des  Corporate Social Responsibility Konzeptes.

Die Nettoverzinsung ist die Rendite der Kapitalerträge, dargestellt in Form der Bruttoverzinsung, abzüglich der Aufwendungen für Kapitalanlagen, wie beispielsweise bei Verkauf von Anlagen ggf. entstehende Wertverluste, Abschreibungen und Vertriebs- und Verwaltungskosten.

O

Obliegenheiten sind Pflichten des Versicherungsnehmers gegenüber des Versicherers. Unterschieden werden Obliegenheiten vor dem Versicherungsfall und im Versicherungsfall. Sollten Obliegenheiten verletzt worden sein, kann das zu Regressen und auch zur Leistungsfreiheit des Versicherers führen.

P

Personenversicherungen beziehen sich die Versicherung einer Person. Zu ihnen gehören: Lebensversicherung, Private Krankenversicherung und die Unfallversicherung.

Jedes Pflichtmitglied der gesetzlichen Krankenversicherung ist pflichtversichert in der sozialen Pflegeversicherung. Freiwillig in der gesetzlichen Krankenversicherung Versicherte werden in der sozialen Pflegeversicherung pflichtversichert, jedoch mit der Möglichkeit, zur privaten Pflegeversicherung überzuwechseln, wenn sie sich privat versichert haben. Außerdem werden bestimmte Personenkreise pflichtversichert, die weder bei einer gesetzlichen Krankenkasse noch bei einem privaten Krankenversicherungsunternehmen versichert sind. Wer nach medizinischem Befund wegen Krankheit oder Behinderung dauerhaft und in erheblichem Maße täglich auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen ist, erhält einen Teil der Kosten für die Pflege zu Hause erstattet. Wenn Angehörige oder Bekannte die Pflege übernehmen, wird ein Pflegegeld gezahlt. Die Leistungen der gesetzlichen Pflegepflichtversicherung sind für alle gleich und begrenzt. Es besteht jedoch die Möglichkeit, bei Versicherungsunternehmen Pflege-Zusatzversicherungen abzuschließen.

Die Versicherungspolice oder auch der Versicherungsschein ist die Urkunde über den Vertrag zwischen dem Versicherer und dem Versicherungsnehmer. Hier sind alle relevanten Vertragsinhalte zu finden, wie das versicherte Risiko, die versicherten Gefahren, der Versicherungsschutz, die Versicherungsbedingungen und die Prämie aufgeführt.

Policencash ist eine kreditähnliche Form des Policenankaufs, auf die Inhaber von Lebensversicherungen bei Liquiditätsbedarf zurückgreifen können. Versicherungsnehmer, die ihre Police im Rahmen von Policencash veräußern, bekommen zunächst bis zu 90% des Rückkaufswertes ausgezahlt. Dafür erhalten sie eine uneingeschränkte Rückerwerbsoption. Policencash sieht dafür den Fortbestand des Versicherungsschutzes einschließlich etwaiger Zusatzversicherungen vor, wie zum Beispiel der  Berufsunfähigkeitszusatzversicherung durch die Übernahme sämtlicher Prämienzahlungen. Der Kaufpreis im Rückerwerbsfall entspricht dem ursprünglichen Policencash-Betrag zuzüglich der von Policen Direkt geleisteten Beiträge, aufgezinst mit einem Aufzinsungsfaktor, der sich am EZB-Leitzins orientiert. Wird die Police nicht durch den Versicherungsnehmer zurückerworben, kommt sie im Bestand von Policen Direkt zur Auszahlung und wird dann in gleicher Weise endabgerechnet. Die Ablaufleistung führt daher in der Regel zu einer nachträglichen Kaufpreiserhöhung für den Versicherungsnehmer.

Mit policeninvest können private Anleger direkt, ohne die Kostenbelastung eines  Fonds, in deutsche und österreichische Zweitmarkt-Policen investieren. Die zum Kauf bereitgehaltenen Policen sind von einem DAV geprüften Aktuar hinsichtlich ihrer Wertentwicklung untersucht und von Policen Direkt auf eigenes Risiko erworben worden. Mit einer  Zweitmarktpolice erwirbt der Käufer einen direkten Anspruch gegen den als Sondervermögen insolvenzgeschützten Deckungsstock eines Versicherungsunternehmens. Besonders attraktiv ist policeninvest durch die Möglichkeit, sogenannte Altpolicen zu erwerben, die vom ursprünglichen Versicherungsnehmer mit einem höheren, als den aktuell geltenden  Garantiezins abgeschlossen worden sind.

R

Ratingagenturen sind Unternehmen, die gegen Entgelt die Bonität von Unternehmen messen und bewerten. Anhand eines Ratings wird die Kreditwürdigkeit von Unternehmen aus Sicht der Ratingagentur abgebildet. Der Ratingmarkt wird hauptsächlich von den drei Unternehmen Fitch, Moody’s und Standard & Poor’s dominiert. Hinzu kommen zahlreiche spezialisierte Analysehäuser, die meist branchenorientiert arbeiten. Zu den bedeutendsten Analysehäusern der deutschen Versicherungswirtschaft gehören Assekurata, map-Report und Morgen & Morgen. Das Rating von Versicherungsunternehmen fließt bei der Bewertung von auf dem  Zweitmarkt für Lebensversicherungen zum Kauf angebotenen Versicherungspolicen ein.    

 Die Rechtsschutzversicherung vertritt die Interessen des Versicherungsnehmers bei Rechtsstreitigkeiten und sorgt dafür, dass die anfallenden Kosten bis zur Höhe der vereinbarten Versicherungssumme getragen werden. Zu den Kosten gehören die Rechtsanwaltsgebühren des eigenen Anwaltes sowie die des gegnerischen Rechtsanwalts und ggf. Gerichtskosten. Für einige Leistungsarten können Wartezeiten von bis zu 3 Monaten bestehen.

Die Reiseabbruchversicherung übernimmt die Kosten bei einem vorzeitigen Reiseabbruch, Unterbrechung der Reise oder einer verspäteten Rückreise.

Die Reisegepäckversicherung versichert auf Reisen für den Versicherungsnehmer und seiner mitreisenden Angehörigen das Reisegepäck gegen z.B. Zerstörung oder Abhandenkommen. Der Versicherungsschutz besteht in der Regel weltweit.

Ratingagenturen sind Unternehmen, die gegen Entgelt die Bonität von Unternehmen messen und bewerten. Anhand eines Ratings wird die Kreditwürdigkeit von Unternehmen aus Sicht der Ratingagentur abgebildet. Der Ratingmarkt wird hauptsächlich von den drei Unternehmen Fitch, Moody’s und Standard & Poor’s dominiert. Hinzu kommen zahlreiche spezialisierte Analysehäuser, die meist branchenorientiert arbeiten. Zu den bedeutendsten Analysehäusern der deutschen Versicherungswirtschaft gehören Assekurata, map-Report und Morgen & Morgen. Das Rating von Versicherungsunternehmen fließt bei der Bewertung von auf dem  Zweitmarkt für Lebensversicherungen zum Kauf angebotenen Versicherungspolicen ein.

Die Risikolebensversicherung sichert die Hinterbliebenen der versicherten Person ab. Wenn die versicherte Person verstirbt, zahlt der Versicherer die Risikosumme aus. Die Risikolebensversicherung ist eine reine Versicherung auf den Todesfall. Es wird kein Kapital angespart.

Der Rückkaufswert ist der garantierte Geldbetrag, den der Versicherungsnehmer erhalten würde, wenn er seinen Vertrag stornieren würde. Aufgrund der Verzinsung der eingezahlten Beiträge wächst dieser Betrag von Jahr zu Jahr an. Die Versicherungsgesellschaft teilt ihren Versicherungskunden jährlich die aktuelle Höhe des Rückkaufswertes mit. Im Rückkaufswert sind bereits alle Kosten für die Kündigung der Lebensversicherung enthalten. Da die vorzeitige à Kündigung in der Versicherungssprache auch als „Rückkauf“ bezeichnet wird, wird dieser Auszahlungsbetrag „Rückkaufswert“ genannt. Mit Auszahlung des Rückkaufswertes erlischt der Versicherungsschutz vorzeitig. Auf dem Zweitmarkt für Lebensversicherungen erhalten die Versicherten in der Regel einen Kaufpreis ausgezahlt, der über dem Rückkaufswert liegt, da die Policenankäufer die Police nicht kündigen sondern bis zur Endfälligkeit weiterführen.

Versicherungsnehmer erwarten von der Lebensversicherung, dass sie verlässliche und planbare Gutschriften erhalten. Die Einnahmen der Versicherer können jedes Jahr aber unterschiedlich hoch anfallen, weil es Sondereffekte und Risiken geben kann. Für eine Glättung solcher Auszahlungen dienen die Rückstellungen für Beitragsanpassungen (RfB). Diese müssen in der Bilanz der Versicherer gesondert ausgewiesen werden und bilden so einen Puffer, aus dem Versicherer jedes Jahr Mittel entnehmen können.

S

Neben den jährlichen Überschussbeteiligungen hat der Versicherungsnehmer bei Ablauf seiner Police einen Anspruch auf Auszahlung von Schlussüberschüssen.  Kündigt der Versicherungsnehmer seinen Versicherungsvertrag vor Vertragsende, verliert er einen Teil dieses Anspruchs. Durch Zahlung eines Mehrerlöses über Rückkaufswert wird ihm bei Verkauf der Police auf dem  Zweitmarkt ein Teil dieses Anspruches zum Zeitpunkt des Verkaufs abgegolten.

Solvency II bezeichnet ein Reformvorhaben der EU-Kommission, das die Versicherungen europaweit sicherer machen und sie dadurch besser vor finanzieller Schieflage schützen soll. Kern der Solvency II-Regelung ist die Verbesserung der Eigenmittel der Versicherer. Danach können Versicherer die Höhe ihrer Garantiezusagen künftig frei entscheiden, sofern sie diese mit ausreichend Eigenmitteln unterlegen können. Diese Regelung soll ab 1. Januar 2016 die bisherige starre  Garantiezins-Begrenzung durch den Höchstrechnungszins ersetzen.

Das Auflösen von Versicherungsverträgen vor deren vertraglich vorgesehenem Enddatum wird als Storno bezeichnet. Der Anteil der Stornierungen am Gesamtgeschäft misst der GDV in einer Stornoquote. Diese wird von  Ratingagenturen als ein Kriterium für die Bewertung der Kundenzufriedenheit verwendet. Eine hohe Stornoquote verschlechtert somit das Gesamtergebnis eines Versicherers. Der  Zweitmarkt für Lebensversicherungen hilft, diese Stornoquote zu verringern, da die Policen nach Ankauf in der Regel bis zum Vertragsende weitergeführt werden.

Die Sturmversicherung deckt in der Regel ab einer Windstärke von 8 (63 km/h bis 75 km/h) Schäden an Gebäuden und auch an beweglichen Sachen. Das Risiko Sturm ist im privaten Bereich über die Hausrat- und Wohngebäudeversicherung abgedeckt. Im gewerblichen und landwirtschaftlichen Bereich wird die Sturmversicherung oft eigenständig wie auch die Feuerversicherung abgesichert.

U

Jährliche Gewinnzuweisung eines Versicherers an eine bestehende Police. Die Höhe richtet sich danach, wie erfolgreich eine Versicherungsgesellschaft die Kundengelder anlegen konnte. Die jährliche Überschussbeteiligung setzt sich aus dem Garantiezins und den ggf. zusätzlich erzielten laufenden Erträgen zusammen. Die Mindestanforderungen für die Zuweisung von Überschussbeteiligungen ist in §153 des Versicherungsvertragsgesetzes (VVG) gesetzlich geregelt.

Die private Unfallversicherung schützt rund um die Uhr weltweit. Versichert sind Gesundheitsschädigungen des Versicherten durch einen Unfall. Es können Todesfall- und Invaliditätsleistungen oder auch Krankenhaustagegelder und Bergungskosten versichert werden. Ein Unfall liegt dann vor, wenn die versicherte Person durch ein plötzlich von außen auf ihren Körper wirkendes Ereignis unfreiwillig eine Gesundheitsschädigung erleidet.

Eine Unterversicherung besteht, wenn die Versicherungssumme kleiner als der Neuwert aller versicherten Sachen ist. Aus dem Verhältnis diesen beiden Summen errechnet der Versicherer eine geminderte Entschädigungshöhe. Es kann ein Unterversicherungsverzicht vereinbart werden.

V

Die Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung gewährt Versicherungsschutz für den Fall, das der Versicherungsnehmer bei der Ausübung seines Berufes einen Vermögensschaden verursacht, für den er in Anspruch genommen werden kann. Bei bestimmten Berufszweigen wie z.B. Rechtsanwälten, Notaren, Steuerberatern oder auch Versicherungsvermittlern ist eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung gesetzlich vorgeschrieben.

Die versicherte Person ist in der Personenversicherung wie Leben oder Krankheit das versicherte Risiko. Versicherungsnehmer und die versicherte Person müssen nicht identisch sein.

Grundidee einer Versicherung ist das Übertragen von Risiken, aber auch von Erträgen auf die Gesamtheit der versicherten Personen. Im Kollektiv lassen sich so Risiken tragen, die die finanziellen Möglichkeiten von Einzelpersonen übersteigen. Bereits in der Antike war diese Idee in  Eranos-Vereinen verankert.

Das VAG regelt die staatliche Beaufsichtigung der Versicherungsgesellschaften.

Nach der Annahme des Antragsund der Zahlung der Erstprämie, frühestens jedoch zu dem im Versicherungsschein festgelegten Versicherungsbeginns besteht Versicherungsschutz.

 Der Versicherungsbeitrag ist die Betrag, den der Versicherungsnehmer für den Versicherungsschutz an die Versicherungsgesellschaft zahlt. Der Versicherungsbeitrag wird in der Versicherungspolice ausgewiesen. Sollte der Versicherungsnehmer eine unterjährige Zahlungsweise wählen, erhebt der Versicherer in der Regel einen Zuschlag als Zinsausgleich. Versicherungsbeiträge sind in der Regel zu Beginn der Versicherungsperiode im Voraus zu entrichten.

 Der Versicherungsfall ist das in dem Versicherungsvertrag definierte Ereignis, das die vertraglich vereinbarte Leistungspflicht des Versicherers auslöst.

 Eine Versicherungsleistung kann in einer Geldleistung oder auch in einer Sachleistung bestehen. Sie ist in dem Versicherungsvertrag, in der Regel in den Versicherungsbedingungen, definiert.

 Der Versicherungsnehmer ist die Person, die den Versicherungsvertrag mit dem Versicherer geschlossen hat. Er schuldet dem Versicherer die Prämien bzw. Beiträge. Der Versicherungsnehmer kann von der versicherten Person oder auch von einem Bezugsberechtigten abweichen.

Die Kapitallebensversicherung sieht Leistungen sowohl im Schadens- als auch im Erlebensfall vor. Bei Ableben des Versicherten stellt dies die Todesfallleistung in Form einer vertraglich vereinbarten Summe dar. Der Erlebensfall richtet sich nach der vertraglich vereinbarten Laufzeit der Police, die z.B. 12, 20 oder 30 Jahre betragen kann. Der im Erlebensfall auszuzahlende Betrag bestimmt sich aus der aus verschiedenen Komponenten zusammengesetzten durchschnittlichen  Gesamtverzinsung einer Police. Bei Verkauf der Police auf dem  Zweitmarkt bleibt in der Regel ein beitragsfreier Rest-Todesfallschutz gemäß AGB bestehen. Die ursprüngliche versicherte Person bleibt somit weiterhin versichert. Kommt es zum Schadensfall in den Jahren nach Veräußerung der Police, können Hinterbliebene trotz erfolgtem Verkauf der Police in der Regel mit einer nachträglichen Kaufpreiserhöhung rechnen. Im Laufe der Zeit schmilzt dieser Betrag aufgrund der weiterhin zu entrichtenden Prämien und aufgrund von Zinskosten ab.

 Ursprünglich waren alle Versicherungsgesellschaften Vereine auf Gegenseitigkeit. Die Rechtsform der Aktiengesellschaft kam später hinzu. Der erste Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit wurde 1820 in Gotha gegründet: Die Gothaer Versicherung, die diese Rechtsform bis heute beibehalten hat. Das Grundprinzip lautet: Ein Jeder trage des Anderen Last: Sowohl Gewinne, als auch Kosten werden auf alle Versicherten (und Vereinsmitglieder) gleichmäßig verteilt. So profitiert jeder in gleicher Weise und große Schäden und Risiken werden abgemildert. Der Anteil der Versicherten am Erfolg der Gesellschaft ist dabei gesetzlich vorgeschrieben: Er beträgt von 90% an den Kapitalerträgen, 75% an den Risikogewinnen und 50% von sonstigen Gewinnen. Die sechs größten Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit sind der VolkswohlBund, die Debeka, die Alte Leipziger, Iduna, WWK und die Gothaer Versicherung.

 Das VVG regelt die Rechte und Pflichten der Vertragsparteien im Versicherungswesen.

 Die Versorgungslücke errechnet sich aus der Differenz zwischen der gewünschten Absicherung im Rentenalter und der tatsächlichen Versorgung. Am sinnvollsten ist für gesetzlich rentenversicherte die Berechnung der Lücke auf der Grundlage der Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung.

 Eine vorläufige Deckungszusage bietet einen vorläufigen Versicherungsschutz, weil der Versicherer z.B. die Risikoprüfung noch nicht abgeschlossen hat. Sie bedarf einer ausdrücklichen Zusage vom dem Versicherungsunternehmen. Die Deckungszusage hat immer eine zeitliche Begrenzung und endet spätestens mit dem Zustandekommen des Vertrages oder mit der Ablehnung des Antrages durch den Versicherer.

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(auch Standmitteilung genannt): Jährlich von der Versicherungsgesellschaft an den Versicherten gesendetes Informationsschreiben, das unter anderem über die aktuelle Höhe des  Rückkaufswertes informiert. Ferner enthält die Wertmitteilung idealerweise Angaben zum Vertragsguthaben, zur prognostizierten Ablaufleistung, der Deklaration von  Überschussbeteiligungen, der Aufschlüsselung der Prämieneinnahmen nach Risiko-, Spar- und Kostenanteilen, Beteiligungen an den Bewertungsreserven und – sofern vorhanden – vertraglich vereinbarte Teilauszahlungen. Es gibt Bestrebungen einiger Verbände, wie z.B. des  Bundesverbandes Vermögensanlagen im Zweitmarkt für Lebensversicherungen (BVZL) e.V. , die Wertmitteilungen der Versicherer zu standardisieren, um diese vergleichbarer zu machen. In der Praxis bestehen jedoch große Unterschiede in Inhalt, Form und Darstellung der Wertmitteilungen.    

 Ein Versicherungsvertrag kann innerhalb von 14 Tagen ab Unterzeichnung des Antrags widerrufen werden. In der Lebensversicherung beträgt die Widerrufsfrist 30 Tage.

Die Wohngebäudeversicherung deckt die folgenden Gefahren ab: Brand, Blitzschlag, Explosion und Absturz von Luftfahrzeugen, Leistungswasser, Rohrbruch und Frost, Sturm und Hagel. Versichert sind neben der Zerstörung oder Beschädigung des versicherten Gebäudes auch Aufräumungs- und Abbruchkosten, Bewegungs- und Schutzkosten, Rettungskosten und Mietverlust. Eine mögliche Erweiterung des Versicherungsschutzes um Elementarschäden ist möglich. Das Gebäude mit seinen Bestandteilen ist versichert, wie auch das notwendige Gebäudezubehör.

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 Wert einer Sache zu einem bestimmten Zeitpunkt bestimmt. Der Anschaffungspreis (Neuwert), wird um einen Betrag für Alter, Abnutzung und Gebrauch gemindert.

Die Zinszusatzreserve (ZZR) ist eine 2011 eingeführte gesetzlich vorgeschriebene Rückstellung für Lebensversicherungsgesellschaften, die eventuell auftretende Zinsspannen zwischen der Rendite aus Staatsanleihen und dem  Garantiezins ausgleichen soll. Damit soll die Sicherheit der Lebensversicherung für die Zukunft auch im Falle weiter sinkender Zinsen gewährleistet werden. Zum Aufbau dieser Reserve werden Gewinne aus Kapitalanlagen verwendet.    

Auf dem Zweitmarkt für geschlossene Fonds können Inhaber von Fondsanteilen diese während der Laufzeit an andere Investoren veräußern.  fondsdirekt hilft veräußerungsbereiten Anlegern dabei, interessierte Zweitmarkt-Investoren zu finden. Grundlage hierfür ist ein „Fondsrechner“ bei dem auf Basis der eingegebenen Daten, wie z.B. Initiator, Name des Fonds, Anlageklasse und Beteiligungshöhe der aktuell am Markt zu erzielende Preis ermittelt wird.    

Der Zweitmarkt für Lebensversicherungen ist ein Markt, auf dem Kapitallebensversicherungen während ihrer Vertragslaufzeit gehandelt werden können. Der Handel mit Lebensversicherungen ist die von Verbraucherschützern und Verbänden empfohlene Alternative zur  Kündigung von Lebensversicherungen, da professionelle Policenankäufer auf dem Zweitmarkt im Unterschied zur Kündigung in der Regel einen Mehrerlös über Rückkaufswert auszahlen und die Police durch Fortführung der Beitragszahlungen bis zur Endfälligkeit fortführen. Neben dem Mehrerlös hat dies für den Verkäufer der Police zusätzlich den Vorteil, dass auch nach Veräußerung der Police in der Regel ein beitragsfreier Rest-Todesfallschutz erhalten bleiben kann. Über die Plattform  policeninvest bietet Policen Direkt erstmals auch privaten Investoren die Möglichkeit, direkt in Zweitmarkt-Policen zu investieren. Mit Erwerb einer Police erwirbt der Investor einen direkten Anspruch gegen den als Sondervermögen insolvenzgeschützten Deckungsstock eines Versicherungsunternehmens. Zusätzlich besteht eine gesetzliche Absicherung durch die Protektor AG. Zum Ankauf auf dem Zweitmarkt geeignet sind sowohl  Kapitallebensversicherungen als auch  Fondsgebundene Lebensversicherungen.    

geschlossene Fonds, deren Investitionsgüter Anteile anderer bestehender geschlossener Fonds sind, die über den Zweitmarkt erworben wurden. Die Laufzeiten liegen daher unter denen anderer geschlossener Fonds. Der Zweitmarktfonds stellt eine besondere Form des Dachfonds dar. Der Unterschied zwischen einem Zweitmarkt- und einem Dachfonds besteht darin, dass Dachfonds in mehrere Zielfonds investiert und sogar neue Fonds selbst auflegen kann, während der Zweitmarktfonds ausschließlich bestehende Beteiligungen mit Restlaufzeiten erwirbt.

geschlossene Fonds, deren Investitionsgüter bestehende Lebensversicherungen sind, die über den Zweitmarkt für Lebensversicherungen erworben wurden.

 Klassische Kapitallebensversicherungen, die bereits einen Teil ihrer Laufzeit vollendet haben und über einen Zweitmarkt als Kapitalanlage gehandelt werden. Zweitmaktpolicen zeichnen sich durch eine hohe Sicherheit und attraktive Rendite aus. Policen Direkt ist über die Investment Sparte „policeninvest“ der führende Anbieter für Zweitmarktpolicen in Deutschland.

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