Hausratsversicherung 2.0: Smart Home als Risiko und Chance
Smart Home ist Risiko und Chance zugleich. Denn Verbraucher nehmen den aktuellen Trend für die eigenen vier Wände euphorisch auf. Vernetzte Heizungen, Fernsehgeräte, Stromkreise, Waschmaschinen und Kühlschränke können die Bequemlichkeit steigern. Doch bieten sie mitunter Cyberkriminellen neue Angriffsmöglichkeiten.
Smart Home-Angebote von Versicherern haben das Zeug zu einer schlagkräftigen Kombination von Technologie, Dienstleistung und Versicherung zu werden. Davon ist Versicherungsexperte Dr. Nikolai Dördrechter überzeugt. In einem aktuellen Beitrag in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung entwirft er verschiedene Szenarien auch mit Blick auf die Hersteller der Produkte.
Klassische Versicherungsleistung tritt bei Smart Home-Angeboten in den Hintergrund
Das Connected Home verspricht mehr Komfort und Lebensqualität: So lässt sich die Wohnung per App auf Wohlfühltemperatur bringen – durch Fernsteuerung der Heizung. Strom lässt sich sparen durch gezielte Steuerung der Beleuchtung oder von Geräten wie der Waschmaschine. Die Sicherheit lässt sich durch Hoch- und Runterfahren der Jalousien erhöhen – vom Urlaubsort via Internet.
Privatpersonen nehmen diesen Techniktrend aktuell euphorisch auf. Immer mehr Geräte gehen ins weltweite Netz. Das Internet der Dinge ist damit allgegenwärtig. Wie leicht aber beispielsweise Smart-TV Opfer von Hackern werden können, zeigen aktuelle Berichte: Hacker übernehmen Router, Kühlschränke, Waschmaschinen oder Smart-TV und koppeln diese zu einem Botnetz. Dieser “Monstercomputer” greift dann Firmennetzwerke an. Die massiven Netzstörungen bei der Telekom Anfang Januar wurden offenbar so verursacht.
Die Angriffs-Szenarien sind konkret: Mit Schadsoftware können Kriminelle die Fernseher steuern und über heimlich aktivierte Kameras und Mikrofone empfindliche Informationen sammeln. Viele Waschmaschinen, Kühlschränke weisen ebenfalls Sicherheitslücken auf, die im schlimmsten Fall kriminell missbraucht werden können.
„Die hohe Bedeutung des Schutzes sowohl für Unfallschäden als auch gegen externe Schäden wie etwa Hacker-Angriffe ist bislang noch längst nicht in allen Haushalten der Verbraucher angekommen, auch wenn viele Verbraucher beim genauen Nachfragen für das Thema grundsätzlich offen sind.“
Seine These, die er im gemeinsam mit Oliver Wyman-Partner Dietmar Kottmann im InsurTech-Radar ausgearbeitet hat: Gerade Versicherer können sich profilieren mit Angeboten, die das Spektrum „von versichert zu geschützt“ erweitern.
„Die Vernetzung im privaten Heim schafft neben Risiken auch neue Möglichkeiten des Versicherungsschutzes“, führt Dördrechter in seinem Gastbeitrag für die FAS weiter aus . „So entstehen gerade vermehrt Angebote, die Kunden nicht mehr nur versichern, sondern umfassend schützen sollen“
„Hausratsversicherungen 2.0“ wie beispielsweise schon von der Generali und Allianz Assist angeboten sind demnach vielmehr ein Bündel von Produkten, Dienstleistungen und Versicherungsschutz. Bei Schäden oder Einbruch leitet die Technik entsprechende Maßnahmen ein. Die Automatisierung kennt kaum Grenzen. Der Nutzer kann zahlreiche Funktionen per App überwachen und gegebenenfalls steuern.
„Die eigentliche Versicherung wird nicht mehr aktiv beworben, im Vordergrund steht ein Versprechen: Du bist geschützt“, sagt Nikolai Dördrechter zu den künftigen Szenarien rund um das Thema Hausratsversicherung.
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